„Es kann so rasant verlaufen. Morgens siehst Du nichts und abends ist das Tier nicht mehr zu retten. Haben wir um diese Jahreszeit fast täglich in der Praxis. Aber die meisten können wir retten.“
Madenbefall (Myiasis) - Was tun?
In der Sommerzeit kommt es besonders häufig bei Kaninchen und Meerschweinchen in Aussenhaltung zu Madenbefall. Gold-, Schmeißfliegen etc. legen ihre Eier bevorzugt am After sowie an verkoteten Stellen und in Hautläsionen (Verletzungen der Haut) ab. Die Maden sondern Sekrete ab, die Schmerzen reduzieren und die Tiere putzen sich deshalb nicht richtig an der befallenen Stelle. Innerhalb kürzester Zeit können die Maden aus diesen Eiern schlüpfen. Anschließend ernähren sie sich vom Gewebe und den Hautsekreten d. h., sie fressen sich tief in das Fleisch rund um den Afterbereich oder um den verletzten Bereich.
Es kommt zu massiven Verletzungen der Tiere, zu inneren Blutungen, einer bakteriellen Sekundärinfektion, einer starken Schwächung. Schlimmstenfalls zum Tode des Tieres. Betroffen sind hauptsächlich ältere, langhaarige und/oder geschwächte Tiere, die an Durchfall leiden oder eine frische Wunde haben.
Aber auch viele andere Tiere sind gefährdet. Bei langhaarigen Tieren und noch bewollten Schafen sollte man das Fell vorbeugend vor allem am Po stutzen. Ansonsten muss das Gehege regelmäßig mit sehr warmen Wasser ausgewaschen und zusätzlich Fliegengitter angebracht werden.
Was tun?
Kontrollieren Sie täglich Ihre Tiere auf Madeneier (die Eier sind meist als kleine weiße Punkte im Fell zu erkennen) oder geschlüpfte Maden (dickliche, kleine, weiße Würmchen). Sofern ein Befall vorliegt, sollten die sichtbaren Maden entfernt und danach unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser wird die Wunde reinigen und ein geeignetes Mittel gegen Maden verabreichen.