Wildwarnreflektoren
Unser Ziel war es, Viele zu motivieren, ein möglichst weit verzweigtes Straßennetz mit Wildwarnreflektoren auszustatten, um die Wildunfälle zu reduzieren. Jedes Leben, das dadurch geschützt wird, ist es wert, so unser Ansatz.
Was bisher geschah
Im September 2014 gab es auf Initiative von TiNa ein erstes Treffen mit der Polizei, Hessenforst Romrod, Jägern und TiNa, um die Thematik „Vermeidung von Wildunfällen“ anzugehen. Es wurde beschlossen, zunächst zwei sehr unfallträchtige Teststrecken mit insgesamt 150 Reflektoren auszustatten. Aufgrund des Erfolges – Unfallrückgang um durchschnittlich 70 % – machten wir den Test zum Großprojekt. Bis 2018 konnten so rund 11.000 Wildwarnreflektoren an Hessens Straßen angebracht werden.
(v. l.: Holger Roth, Polizei Lauterbach, Arno Eifert, Jägervereinigung Lauterbach, Barbara Bausch, TiNa, Hans-Jürgen Rupp, Forstamt Romrod, Markus Wand, Jägervereinigung Lauterbach)
Erfahrungen aus unterschiedlichen Gegenden
- Rosenheim: Anbringung älterer Modelle vor 5 Jahren mit dennoch steten Zahlen von mindestens 50 % weniger Unfällen seit Anbringung der Reflektoren. Wir gehen davon aus, dass die Nutzung neuerer Modelle mit verbesserter Folie einen weiteren Rückgang brächte.
- Paderborn: Großprojekt (rund 3.600 Reflektoren) mit einem Unfallrückgang von 70 – 80 %.
- Gemeinde Freiensteinau (seit 2013 zu ca. 90 % bereits mit Reflektoren ausgestattet) mit einem ähnlich großen Unfallrückgang (bis zu 85 %).
- Einige Strecken im Raum Birstein, auf denen seit Anbringung letztes Jahr kein Unfall mehr verzeichnet werden konnte.
Was TiNa im Rahmen des Projektes anbot:
Nutzungsvertrag mit den Straßenmeistereien
Die Formalitäten mit den Straßenmeistereien, die sowohl für unser Gebiet als auch für den Vogelsberg zuständig sind, waren insofern geklärt, als wir die Straßenmeistereien „überreden“ konnten, sich an einem „runden Tisch“ zu unseren Gunsten für Sammel-Nutzungsverträge auszusprechen.
Das heißt, es muss nicht für jeden Streckenabschnitt ein eigener Antrag gestellt werden, sondern pro Verein, Hegegemeinschaft oder verband können Sammelverträge ausgestellt werden.
In dem jeweiligen Vertrag wurden alle auszustattenden Streckenabschnitte gelistet. Die Anträge stellte TiNa basierend auf entsprechenden Angaben (eine Liste zum Ausfüllen schicken wir gerne an Teilnehmer), um Interessenten diese bürokratische Hürde abzunehmen. Lediglich die Unterschrift des jeweiligen Leiters unter dem Antragsformular wurde benötigt.
Je präziser die Angaben über die Streckenabschnitte sind, desto rascher (3-4 Wochen) wird der Nutzungsvertrag zugestellt werden können.
Hersteller und Kosten
Je nach Modell fielen zwischen 2,80 Euro und rund 10,00 Euro zzgl. MwSt. pro Reflektor an, die der Jagdpächter einmalig tragen mussten. Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, veranstaltete TiNa Treffen zum Bekleben der Träger mit blauer Reflexfolie und fuhr diese zu den jeweiligen Bestellern:
(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)
+++ Aktueller Stand in Hessen +++
2017 wurde die Vergabe von Nutzungsverträgen erstmals eingestellt. Untersuchungen sollen ergeben haben, dass von Wildwarnreflektoren keine merkliche Wirkung ausgeht. Die positiven Rückmeldungen aus den Revieren, die sich unserem Projekt angeschlossen hatten, deckten sich bei Weitem mit keiner der Untersuchungen, die seit 2015 Deutschland überschwemmt haben. Aufgrund fragwürdiger Testmethoden, die die Schlussfolgerung „WWR funktionieren nicht“ schlicht nicht zuließen, verschickte Barbara Bausch diverse Mails an Hessen Mobil und veröffentlichte Artikel in der Jagdzeitschrift PIRSCH sowie der Deutschen Jagdzeitung.
Auf massiven Druck hin stellte Hessen Mobil wieder Genehmigungen aus – bis Ende 2018 der GdV (Gesamtverband der Versicherer) erneut eine Studie veröffentlichte. Diese warf durch einen äußerst fragwürdigen Versuchsaufbau noch mehr Fragen auf als sie klären konnte und überzeugte inhaltlich ebenfalls nicht. Dennoch versetzte sie den WWR in Hessen den endgültigen Todesstoß.
Da seit 2019 in Hessen deshalb bedauerlicherweise keine Nutzungsverträge für Wildwarnreflektoren mehr ausgestellt werden, können keine weiteren dieser blauen Helfer angebracht werden. Wir bleiben dran und werden unser Möglichstes tun, um diesen Zustand wieder zu ändern. Wir halten Sie auf unserer Facebookseite auf dem Laufenden. (Stand: Mai 2024)