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13. April 2024 – Kitzrettung-Hilfe in Gasseldorf

Fast könnte man denken, TiNa hätte eine neue Jugendgruppe gegründet – die Farbgleichheit der Vereinsuniformen war allerdings reiner Zufall. Die jungen Kandidaten in Grün gehören den Junior Rangern an, einer deutschlandweiten Gruppierung an Kindern und Jugendlichen, die sich für Tier- und Naturschutz interessieren, einsetzen und in regelmäßigen Treffen alles rund um die damit verwandten Themen lernen.

Die Gruppe des „Naturpark Fränkische Schweiz“ hatte Kitzrettung-Hilfe zu einem Workshop in Gasseldorf eingeladen, um die 15 Nachwuchs-Tierschützerinnen und -Tierschützer rund um die Jungwilrettung zu informieren.

Nach einer kurzen Einleitung durch Christine Berner, die die Gruppe zusammen mit ihrem Kollegen Johannes Stemper leitet, wollte TiNa-Mitglied Barbara Bausch zunächst beginnen, die Kinder mit gezielten Fragen schrittweise an das Thema heran zu führen, als sie feststellte, dass Sie es mit einer geballten Ladung Vorkenntnis zu tun hatte. Es dauerte nicht lange, und die Junior Ranger hatten den Spieß umgedreht: schnell folgte Frage auf Frage, die weit tiefer in die Materie ging, als erwartet. Nach rund zwei Stunden waren nahezu alle Unklarheiten unter Anderem über den besten Ort des Freilassens der Kitze nach der Mahd, über verschiedene Gelege und deren Schutz, die Unterschiede zwischen den Aufzuchtverhalten von Reh und Feldhase sowie über technische Eigenarten diverser Mähmaschinen beseitigt und es konnte in die Mittagspause gehen.

Währenddessen rückte die Drohnenstaffel der Rehkitzrettung Müschberch unter der Leitung von Martin und Christoph Leikam an. Organisiert hatte die Kitzretter der Jäger Rainer Burkhard, der die Veranstaltung ebenfalls begleitete.

Ausgeruht und gestärkt ging es nach einer halben Stunde mit dem Kitzrettungs-Team in den zweiten Teil des Workshops. Nun sollten die jungen Ranger selbst zu Jungwildrettern werden. Ihnen zur Seite standen zwei Drohnenpiloten mit ihrem Equipment. Ihnen im Weg hingegen stand das an diesem Tag ausgezeichnete, warme Wetter. Die Wärmflaschen, die es über die Kamera an den Drohnen zu finden galt, waren zwar mit kochendem Wasser gefüllt, aber dennoch hatte sich bis zum Nachmittag der gesamte Boden so stark aufgeheizt, dass die „Kitzsuche“ zum Ratespiel wurde. Was echte Ranger sind, schreckt so etwas aber nicht ab, und so wurde eisern gesucht, bis die Wärmequellen aufgespürt und „gesichert“ waren.

Zurück von der Rettungsaktion standen die Müschbercher Jäger den Kindern nun uneingeschränkt Rede und Antwort. Nach den Erfahrungen des Vormittags war wenig verwunderlich, dass auch in dieser Stunde nahezu das gesamte Waidwissen abgefragt wurde. Von Fragen über den Umgang mit einem angemähten Kitz über die Jagd auf Wild, den Umfang der Jagdausbildung, Schusswaffen und Kaliber, unterschiedliche Jagdhunde und deren Einsatzgebiete bis hin zu Wildkrankheiten und gesetzliche Gegebenheiten in der Natur ließen die jungen Ranger nichts aus.

Doch auch jenseits der Jagd kann es vorkommen, dass man unverhofft auf kranke oder verletzte Wildtiere trifft. Wie in dem Fall vorzugehen ist, was man beachten und was man tun und lassen sollte, klärte Christine Berner mit ihren Jung-Rangern im letzten Teil des Workshops unter Zuhilfenahme einiger exemplarischer Präparate.

Nachmittags um 15:00 Uhr endete die Veranstaltung nach fünf Stunden geballten Informationsaustauschs und mit dem guten Gefühl, dass mit den Junior Rangern eine Generation heranwächst, die Hoffnung auf sicheren, respektvollen und fundierten Umgang mit Tier und Natur macht.

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