13. bis 15. Mai 2022 – Tierschutz auf einer Jagdmesse mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Doch hat die Jägervereinigung Lauterbach e. V. in Zusammenarbeit mit dem Tier- und Naturschutz Unterer Vogelsberg e. V. schon vor Jahren erkannt, dass Wildtierschutz nur effizient betrieben werden kann, wenn Nichtjagende und Jäger im Schulterschluss kooperieren. Aus dieser Zusammenarbeit war vor fünfeinhalb Jahren die Initiative Kitzrettung-Hilfe entstanden, die am Wochenende vom 13. bis 15. Mai auf der Jagen – Fischen – Offroad in Alsfeld mit einem eigenen Stand vertreten war.
Die Akzeptanz und Begeisterung für die Tierschützer war schnell geschaffen. „Nur eine reibungslose Kommunikation zwischen Landwirten, Jägern und Helfern und der einfache Zugriff auf Unterstützung, beispielsweise aus der Luft, kann gewährleisten, dass Schäden bei der ersten Mahd bis auf Ausnahmen minimiert werden können.“, sagt Hans-Ullrich Weidner, Vorsitzender der Jägervereinigung Lauterbach e. V. „Das war den Besuchern der Messe leicht verständlich zu machen.“ Sowohl Landwirte, Jäger als auch diejenigen Besucher, die weder Landwirtschaft noch Jagdschein besitzen, tummelten sich um den Messestand der Kitzrettung-Hilfe. Sie erzählten aus ihrem Alltag, schilderten ihre Schwierigkeiten, stellten Fragen und rüsteten sich mit jeder Menge hilfreichem Infomaterial aus.
Großes Interesse weckte auch ein Multikopter mit Wärmebildkamera von Rhein-Main-Drohne, den der Inhaber Markus Wrobel ausgestellt hatte und dessen Einsatzmöglichkeiten und Handhabung er umfangreich erklärte.
Barbara Bausch vom Tier- und Naturschutz Unterer Vogelsberg e. V. und Mitgründerin von Kitzrettung-Hilfe nutzte die Gelegenheit der Besuchermengen, um Unterschriften zu sammeln. „Jungwildschutz bedeutet nicht nur, Kitze und Hasen unmittelbar vor der Mähmaschine zu retten, sondern auch ihre Mütter zu schützen, die zur Aufzucht unabdingbar sind. Ein effektiver Schutz vor Wildunfällen – zumindest abends und nachts – sind und bleiben Wildwarnreflektoren, die in Hessen derzeit nicht genehmigt werden.“, bedauert Bausch. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass sich das Blatt doch wieder wenden lässt. Die Besucher der Messe, die sie auf Unterstützung für die Wieder-Genehmigung ansprach, hatte sie jedenfalls auf ihrer Seite.
Insgesamt sind Weidner, Bausch und Wrobel mit dem Wochenende sehr zufrieden. Viele interessante Gespräche, neue Kontakte und erstaunlich viel Zuspruch nehmen die Standbetreiber mit und freuen sich schon auf nächstes Jahr.
13. Mai 2022 – Wir freuen uns auch über die mediale Aufmerksamkeit, die das Thema Jungwildrettung inzwischen bekommen hat. Eine unbezahlbare Plattform bot uns bereits zum vierten Mal der Hessische Rundfunk in der Sendung „hallo hessen“. Barbara Bausch im Interview. Teil 1 der Sendung (ab Minute 31:50), für Teil 2 klicken Sie bitte hier (ab Minute 36:16).
29. April 2022 – 23 Mitglieder bestimmten bei der Jahreshauptversammlung u. a. über den Vereinsvorstand. Dabei wurden der kommissarische 1. Vorsitzende, Bernd Casper sowie die bisher amtierenden Vorstandsmitglieder, Ulrike Schott (2. Vorsitz), Angela Utzig-Müller (Kassenwartin), Daniel Bläser (Schriftführer) und Barbara Bausch (Öffentlichkeitsarbeit) in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurden zwei Beisitzerinnen: Christine Adolph und Rabea Heinrich. Sandra Reiter, die bisher diese Position bekleidet hatte, danken wir herzlich für ihr Engagement in den vergangenen beiden Jahren.
Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Mit mittlerweile 13 Pflegestellen, einer Kitzrettungs-Gruppe mit 2 Drohnen und unseren unermüdlich Aktiven der insgesamt 106 Mitglieder fühlen wir uns gut gerüstet für die kommende Zeit. Wenn Sie sich TiNa anschließen möchten, freuen wir uns über Ihren Antrag.
25. April 2022 – Der Vogelsberg ist ein niederschlagsreicher und somit an sich wasserreicher Landschaftsraum. Die Niederschläge versickern und werden Teil des Grundwassers, um dann an anderer Stelle wieder an die Oberfläche zu treten. So speisen sie zahlreiche Quellen, Bäche und Flüsse, die wiederum Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind. Dieses Wasser ist Lebensgrundlage für Natur und Mensch.
Aber hier sind die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten. Bereits seit ca. 100 Jahren wird das Wasser des Vogelsbergs über Fernwasserleitungen nach Frankfurt geleitet. Dort wird es nicht nur als lebensnotwendiges Trinkwasser genutzt, sondern auch in der Toilettenspülung, zur Bewässerung der Gärten oder in der Industrie. Allein am Flughafen wurden im Jahr 2019 etwas mehr als 24 Liter Trinkwasser pro Passagier verbraucht und das bei über 70 Mio. Passagieren.
Die Folgen für den Vogelsberg werden durch die trockenen Sommer der letzten Jahre verstärkt, die Grundwasserspeicher werden nicht wieder aufgefüllt. Zusätzlich kommt ein anderer Effekt hinzu: Auf Grund der Klimaveränderungen steigt der Anteil der Niederschläge, die als Starkregen niedergehen. Diese versickern kaum im Boden, sondern fließen über die Bäche und Flüsse ab und stehen dem Grundwasser somit nicht zur Verfügung.
Die Bürgerinnen und Bürger des Vogelsberges wehren sich seit langem gegen den übermäßigen Export des Grundwassers in die Rhein-Main-Region. Sie treten dafür ein, dass für alle Wasserverbraucherinnen und -verbraucher Anreize geschaffen werden, Wasser zu sparen. Dies scheint nur bedingt zu fruchten, da nach Daten der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e. V. die Wasserverschwender im Ballungsraum Frankfurt sitzen und die Wassersparer im ländlichen Raum des Vogelsbergs (gemessen am Verbrauch je Einwohner). Der Forderung nach Wassersparen stehen zum Teil die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen entgegen, die mit dem Wasser ihr Geld verdienen.
Es geht um unsere langfristige Zukunft! Grundwasser braucht Jahrzehnte, um sich zu bilden und wir müssen jetzt handeln. Die Natur und nachfolgende Generationen brauchen Wasser!
Aus diesem Grund findet am 16. Juli der Wasserlauf 2022 statt, bei dem symbolisch das Wasser wieder von Frankfurt auf die Höhe des Vogelsberges zurückgetragen wird. Dazu gibt es auf Youtube ein kurzes Video: Wasserlauf 2022. Den Ablauf der Veranstaltung können Sie auf folgendem Flyer einsehen. Updates finden Sie auf Facebook.
Weitere Hintergrundinformationen bietet unter anderem die Seite der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e. V., einem Zusammenschluss von Kreisen, Kommunen, Vereinen und anderen interessierten Personen.
Wir freuen uns auf rege Teilnahme!
11. Februar 2022 – Über das Projekt „Partner der Region“ der VR-Bank Fulda sammelt TiNa wieder Spenden für die Kastration wilder Katzen. Über die Plattform bekommen Sie einen Überblick über das gesamte Projekt inklusive seinen Kosten und haben zugleich die Möglichkeit, uns zu unterstützen. Unser Spendenzeitraum auf „Partner der Region“ endet am 22. November 2022 und wir hoffen, mit Ihrer Hilfe bis dahin das Ziel von 5.000 Euro erreichen zu können. Hier geht’s direkt zum Fundrising.
Herzlichen Dank an die VR-Bank für die Unterstützung.
Mehr zum Thema Katzenkastration und warum sie so wichtig ist, erfahren Sie hier.