Ein Alptraum
Das wenige Tage alte Baby schläft selig und flauschig und warm eingehüllt im Kinderzimmer. Plötzlich stürzt ein großer Hund durch die offene Terrassentür und fängt an, mit dem wehrlosen Säugling zu „spielen“. Der Hund stupst, schnappt, leckt und zupft. Er ist riesig. Sie sehen es, aber Sie nähern sich nicht, haben unvorstellbare Angst …
So geht es Jahr für Jahr tausenden Reh-, Hirsch- und Hasenmüttern. Ihre Jungen sind im Wald und in Wiesen vor Fressfeinden versteckt, doch Hunde, die kreuz und quer durch diese Wiesen und durch das Dickicht laufen, stolpern immer wieder über die winzigen und hilflosen Tierbabys.
Tödlich: Jagdinstinkt und Muttergefühle
Im einen Hund erwacht der Jagdtrieb, im anderen ein Mutterinstinkt, beides ist jedoch tödlich für das Wildjungtier. Denn selbst wenn Ihr Vierbeiner ein Kitz nur ableckt, ist es verloren. Kitze und Junghasen haben, um von natürlichen Feinden nicht gefunden zu werden, in den ersten Wochen keinen eigenen Geruch. Leckt ein Hund sie ab, dann haftet dieser Geruch an ihnen. Der Hundegeruch des Jungtieres wird das Muttertier veranlassen, ihr Junges im Stich zu lassen.
In Wald und Wiese
Hunde anleinen
Hätten Sie gedacht, dass Ihr freilaufender Hund, der „vorher in der Wiese ein bisschen am Boden geschnüffelt hat“ oder „ein bisschen im Gestrüpp herum gestöbert hat“, Schuld daran sein kann, dass ein Hirschkalb, ein Junghase oder ein Rehkitz in den nächsten Tagen qualvoll verhungern wird?
Ist Ihnen das egal? Wir hoffen doch, nicht. Lassen Sie Ihren Hund deshalb in der Brut- und Setzzeit von März bis Juni an der Leine. Mit einer langen Schleppleine hat Ihr Hund ausreichend Auslauf und Sie behalten die Kontrolle.
Lassen Sie Ihren Hund nicht in Wiesen oder in den Wald laufen, sondern halten Sie sich mit Ihrem Vierbeinern auf den Spazierwegen.