Warum sie so wichtig sind

Texte: Daniel Bläser

Am 20. Mai feiern wir Weltbienentag, oder wie die Vereinten Nationen ihn nennen: Worldbeeday.

Möchte man die Wichtigkeit der Biene für unser Ökosystem verstehen, muss man bei ihrer Symbiose zur Pflanze beginnen: Die Biene braucht den Nektar der Pflanze als Nahrung zum Überleben, die Pflanze braucht einen Bestäuber, um ihren Pollen zu verbreiten und sich so zu vermehren. Biene und Blume geben und nehmen gleichermaßen voneinander – sie stehen also in einer Symbiose.

Der Mensch kam erst ins Spiel, als er die Delikatesse Honig entdeckte und begann, die Bienen für seine Zwecke zu nutzen. Schon im alten Ägypten galt Honig als die Speise der Götter und in Griechenland wurden bereits 600 v. Chr. Imkereien betrieben.

In Deutschland gibt es heute etwa 90.000 Imker, wobei weniger als 1 % ihre Imkerei erwerbsmäßig betreiben.

Vom plötzlichen Verschwinden der Bienen

Der plötzliche Bienenschwund in unserem Land lässt sich größtenteils auf die Varroamilbe (Varroa destructor) zurückführen.

Die ist vor allem durch den Versand von Bienenvölkern und Königinnen verschleppt worden. Der erste Nachweis von der russischen Pazifikküste stammt von 1952, aus Japan von 1958. In Europa wurde sie zuerst 1967 in Bulgarien gefunden. Der erste deutsche Nachweis stammt aus dem Jahr 1977.

Der kleine Schädling ist etwa 1,6 mm groß, also mit bloßem Auge erkennbar und befällt vor allem die Brut. Die Wachstumsphase und die Vermehrung der Milbe ist stark auf die Entwicklungsphase der Biene abgestimmt. Der Parasit dringt in die Brutzelle der Biene ein; dort legt er seine Eier und zieht die Larven. Die Biene selbst durchläuft ihre eigenen Larvenstadien in der Anwesenheit der Milbenbrut und kann sich gegen den Befall kaum wehren. Schon die Larven der Varroamilbe beginnen das Blut der Bienenlarve zu saugen, bis sie als ausgewachsene Biene frühzeitig stirbt. Die Milben sind dabei nicht stationär an die Biene gebunden, sondern verbreiten sich durch sie innerhalb des Stocks bzw. werden weiter transportiert zu anderen Völkern.

Es gibt verschiedene Bekämpfungsmethoden bzw. -versuche (vorbeugend sowie akut), die den Schaden begrenzen, die Milbe jedoch nicht komplett außer Gefecht setzen können.

Weitere Ursachen

Bedrohung der Biene

Über weitere Ursachen des Bienensterbens kann nur spekuliert werden, denn es kommen einige Faktoren zusammen. Ihre Bedeutsamkeit, vor allem im Zusammenspiel, kann nicht genau gemessen werden.

  • Pestizide: Der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft hat nachweislich Einfluss auf die Fitness von Bienen. Dabei ist schwierig auszumachen, welche spezifischen Stoffe schädlich auf die Bestäuber wirken. Es gibt eine große Palette an Wirkstoffen im Einsatz gegen Schädlinge und oftmals handelt es sich dabei um Chemikaliengemische.
  • Transgene Pflanzen: Es existiert die Hypothese, dass genetisch veränderte Pflanzen (transgene Pflanzen) einen negativen Einfluss auf die Honigbiene haben können. Beispielsweise der Bt-Mais, dem ein fremdes Gen eingebaut wurde. Dieses produziert Toxine die aktiv gegen Insekten wirken. Ob diese Toxine ihre Schadwirkung auch gegenüber Bienen entwickeln, konnte bisher wissenschaftlich nicht belegt werden.

Wer Interesse an der Imkerei hat, findet beim örtlichen Imkerverein sicher ein offenes Ohr, dort steht man mit Rat und Tat zur Seite. Es gibt oft auch Patenschaftsprojekte, bei denen man eine/n erfahrene/n Imker/in eine Saison lang begleitet und sich dann entscheiden kann, ob man dieses Hobby fortführen möchte.

Was Sie tun können: Helfen Sie den wertvollen Insekten, schaffen Sie ihnen einen Lebensraum, in dem sie überleben und sich wohlfühlen können. Umfangreiche Tipps finden Sie hier.

Ein paar Nummern größer und ebenfalls streng geschützt: Die Hornisse.